Hilfe bei Wassereinlagerungen in der SchwangerschaftVera20.01.2023Lesezeit ca. 6 MinutenDicke Beine oder geschwollene Füße sind oft Folge von schwangerschaftsbedingten Wassereinlagerungen. Doch woher kommen sie? Und sind diese Wassereinlagerungen gefährlich? Außerdem klären wir, was gegen geschwollene Füße hilft.Artikelinhalt:Woher kommen die Wassereinlagerungen (Ödeme) in der Schwangerschaft? Ödeme sind Ansammlungen von wässeriger Flüssigkeit im Körpergewebe. Am häufigsten sind Beine und Füße betroffen. Durch das zunehmende Gewicht der Gebärmutter entsteht mehr Druck auf die Beckenvenen. Außerdem steigt das Blutvolumen in der Schwangerschaft. Der Rückfluss des Blutes wird dadurch verlangsamt. Dies ist der Grund warum mehr Wasser aus den Gefäßen in die Zwischenräume gelangt. Das Wasser lagert sich dann zum größten Teil an tiefer gelegenen Körperstellen ab. Am häufigsten sind die Ödeme in Füßen und Beinen zu finden, jedoch können sie auch in den Händen, Armen und im Gesicht vorkommen. Wassereinlagerungen können in der ganzen Schwangerschaft auftreten. Der Zeitpunkt ist super individuell. Manche haben sie von Anfang an, andere erst am Ende. In den Sommermonaten ist es meist gehäuft.Woran erkennt man geschwollene Füße?Du merkst, dass deine Schuhe plötzlich zu eng werden oder Socken am Bündchen einschneiden. Auch wenn du eine Stelle am Fuß oder Knöchel eindrückst und eine zeitlang eine Delle zurückbleibt, kannst du erkennen, dass du unter Ödemen leidest. Meist fühlt sich die Haut an den betroffenen Stellen auch warm oder gespannt an.Sind Wassereinlagerungen gefährlich? Sehr viele werdende Mütter leiden, gerade am Ende der Schwangerschaft, unter zunehmenden Wassereinlagerungen in den Füßen oder Händen. Wenn du merkst, dass die Ödeme zum Abend hin mehr werden und ausschließlich in den Füßen oder Händen sind, brauchst du dir erstmal keine Sorgen machen. Meist klingen die Symptome über Nacht, wenn die Beine lange hoch gelegen haben, wieder ab. Wassereinlagerungen sind daher für dich und dein Baby meist ungefährlich. Sollten die Schwellungen aber dauerhaft gleich sein und/oder weitere Symptome, wie Kopfschmerzen, Bluthochdruck, o.ä. dazu kommen, solltest du auf jeden Fall einmal mit dem Gynäkologen oder der Hebammen sprechen. Was hilft gegen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?Folgende Tipps können dir helfen, damit die Wassereinlagerungen weniger werden:Ausreichende Flüssigkeitszufuhr Viel trinken in der Schwangerschaft ist ein Muss. Trinke mindestens 2-3 Liter Wasser oder ungesüßte Tee.Füße und Beine hochlegen Versuche mehrmals täglich eine Zeitlang die Beine über das Niveau deines Herzens zu lagern, damit der Rückfluss besser funktioniert. Es kann auch helfen, nachts ein Kissen unter die Beine zu legen, damit die Beine leicht erhöht sind.Kompressionsstrümpfe Für Kompressionsstrümpfe kannst du von deinem Frauenarzt eine Verordnung bekommen. Mit dieser kannst du dir dann in einem Sanitätshaus Strümpfe oder eine Strumpfhose individuell anpassen lassen. Diese sollten dann morgens, am besten direkt nach dem Aufstehen, angezogen und über den ganzen Tag getragen werden.Akupunktur oder Kinesiotape Erkundige dich am besten bei deiner Hebamme, ob sie dies anbietet. Sollte dies nicht der Fall sein, kann sie dir sicher Adressen nennen, wo diese Behandlung möglich ist.Keine salzarme Ernährung Früher hat man immer behauptet, dass man auf Salz verzichten sollte, damit die Ödeme weniger werden. Mittlerweile weiß man aber, dass dies nichts bringt und man weiterhin ganz normal Salz nutzen darf. Eine Ernährungsberatung vom Arzt oder deiner Hebamme kann hier sehr sinnvoll sein.Lymphdrainage Sollten dich die Ödeme zu sehr einschränken, kann dir eine regelmäßige Lymphdrainage helfen. Fußgymnastik Solltest du lange Zeit sitzen müssen, empfiehlt es sich regelmäßig aufzustehen und ein paar Runden zu laufen. Ist dies nicht möglich, solltest du versuchen eine regelmäßige Fußgymnastik zu machen. Ziehe die Fußspitzen ran und drücke sie wieder runter. Immer abwechselnd. Auch kreisende Bewegungen mit den Füßen können helfen, den Bluttransport im Körper zu unterstützen. Fußbad Ein Fußbad mit lauwarmen Wasser und Meersalzzusatz kann helfen, dass die Schwellung abnimmt.Wechselduschen Die Durchblutung im Körper wird durch Wechselduschen, die mit kaltem Wasser enden, angeregt. Dies hilft als Vorbeugung gegen Wassereinlagerungen, aber auch im Akutfall als Linderung, sehr gut.Schüssler-Salze und / oder HomöopathieBeide Behandlungsmöglichkeiten können sehr gut bei Ödemen verwendet werden. Wichtig ist hierbei aber, dass die für dich individuell passenden Mittel genommen werden. Hierbei kann dich deine Hebamme sehr gut unterstützen.Wichtig: Keine entwässernden Medikamente oder TeesBitte verzichte komplett auf entwässernde Medikamente oder Tees, da dass dies dein Blut zu sehr andicken und somit für dich und das Baby schädlich sein kann.All diese Tipps werden leider nicht dafür sorgen, dass die Ödeme gänzlich verschwinden. Sie können aber helfen, dass sie nicht zu stark ausgeprägt und somit auch nicht so unangenehm sind. Wassereinlagerungen im WochenbettMeist verschwinden die lästigen Wassereinlagerungen mit der Geburt deines Babys. Leider kommt es aber auch in vielen Fällen zu einer Verschlimmerung im Wochenbett. Grund hierfür ist die Hormonumstellung nach der Geburt. Im Normalfall sind die Ödeme nach der Geburt also nicht gefährlich. Du solltest es aber trotzdem bei deiner Hebamme ansprechen, damit weitere Symptome ausgeschlossen werden können.Alles GuteDeine Hebamme Vera