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Von Überlastung zu Balance: Mutter-Burnout erkennen und bewältigen

Nathalie
24.08.2023Lesezeit ca. 10 Minuten

Dir ist alles zu viel und du fühlst dich deiner Rolle als Mutter nicht gewachsen. Egal wie viel Schlaf du bekommst, Körper und Geist sind durchgehend erschöpft. Was dir einst Freude bereitet hat, weckt in dir keine Gefühle mehr und du kannst nur schwer deinen Verpflichtungen nachkommen. Kommt dir das bekannt vor? Dann könntest du unter Mutter-Burnout leiden.


Artikelinhalt:


    Was ist Mutter-Burnout?

    Die meisten Menschen wissen heutzutage etwas mit dem Begriff „Burnout“ anzufangen. Für gewöhnlich wird er jedoch in Verbindung mit Jobs und beruflichem Leistungsdruck gebraucht. Dieses Gefühl des „ausgebrannt“ Seins kann aber auch in anderen Lebensbereichen auftreten, egal ob als arbeitende Mami oder Hausfrau. So gibt es auch das sogenannte „Mutter-Burnout“. Mamis sind aufgrund zu viel physischer, emotionaler und mentaler Belastungen oftmals erschöpft, frustriert und maßlos überlastet.

    Die sogenannte „Mental Load“ kann eine zusätzliche Belastung sein. Die „unsichtbare“ Organisationsarbeit, die insbesondere Müttern täglich im Kopf rumschwirrt, all die Aufgaben und Termine, Einkaufslisten und anderweitige Verpflichtungen, lassen dem Geist keine Ruhe. Das beeinflusst die Lebensqualität enorm. Freude, Spaß und die eigenen Bedürfnisse bleiben dabei auf der Strecke.

    Häufige Symptome eines Mutter-Burnouts

    Folgende Anzeichen können auf ein Mutter-Burnout hinweisen:

    • Anhaltende Müdigkeit und körperliche Erschöpfung (trotz genügend Schlaf), Schlafmangel
    • Verlust des Zeitgefühls
    • Nervosität, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Aggressivität und schnelle Frustration
    • Gefühl den Anforderungen als Mama (und auch anderen Lebensbereichen) nicht gerecht zu werden
    • Gefühl der emotionalen Leere
    • Keine Freude, fehlendes Interesse
    • Mangelnde Energie und Motivation für soziale Interaktionen (Isolation)
    • Mangelnde Leistungsfähigkeit
    • Ein- und Durchschlafprobleme
    • Körperliche Beschwerden (Kopfschmerzen, Magenprobleme, usw.)
    • Sich selbst fremd sein

    Die Symptome sind individuell und können für jede Mama unterschiedlich aussehen. Sie müssen nicht alle auf einmal auftreten, um ein Mutter-Burnout darzustellen. Bemerkst du die Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg, empfehlen wir, ärztlichen Rat zu suchen.

    Tipps für den Umgang mit Mutter-Burnout

    Deine eigenen Bedürfnisse priorisieren
    Mütter neigen dazu, die Bedürfnisse ihrer Liebsten vorne anzustellen. Deine eigenen Bedürfnisse sind jedoch genauso wichtig. Nimm dir Zeit für deine Hobbys, zum Entspannen (z.B. durch Meditation und Atemübungen) oder für eine Ruhepause. Erholung bei so viel Stress ist nämlich auch für Mamis wichtig.
    Mit Achtsamkeit durchs Leben
    Versuch Erlebtes zu genießen und im Moment voll da zu sein. Alles andere kann warten, während du dir die Zeit nimmst, Erinnerungen zu schaffen. So ermöglichst du deinem Kopf, abzuschalten und Glückshormone auszuschütten.
    Perfekt gibt’s nicht
    Deine Verantwortung als Mama ist groß. Da kannst du schnell das Gefühl bekommen, unter Druck zu stehen. Es ist daher wichtig, dass du realistische Erwartungen an dich selbst hast, um unnötigen Stress zu vermeiden. Niemand ist perfekt. Menschen neigen dazu, nur die positiven Aspekte des Elternseins hervorzuheben. Lass dich davon nicht täuschen und unter Druck setzen. Die Erziehung eines jeden Kindes ist für alle eine individuelle Reise. Also höre auf dein Bauchgefühl und gib dein Bestes, denn dein Bestes ist gut genug.
    Bitte um Hilfe
    Es ist kein Zeichen von Schwäche, Familie und Freunde in den Alltag mit einzubeziehen, wenn es dir zu viel wird. Stelle sicher, dass ihr die Aufgaben im Haushalt fair verteilt und dein Partner dich, wenn nötig, mehr entlastet. Bitte vielleicht auch mal deine Freunde darum, einen Abend lang die Kinderbetreuung zu übernehmen, damit du etwas Ein- oder Zweisamkeit genießen kannst und auch mal aus dem Haus kommst.
    Eine gesunde Mütze Schlaf
    Schlaf ist wichtig für den menschlichen Körper. Achte auf gesunde Schlafgewohnheiten, da der Schlafmangel dein Mutter-Burnout sonst noch verschlimmern kann. Abendroutinen sind nicht nur für die Kleinen wichtig. Auch dir können sie dabei helfen, besser in den Schlaf zu finden.
    Grenzen setzen
    Wenn dir deine Verpflichtungen zu viel werden, ist es in Ordnung auch mal nein zu sagen. Setze klare Grenzen und entscheide, wie viel du dir selbst zumuten kannst und willst.
    Effizientes Zeitmanagement
    Ein durchstrukturierter Tag hilft dabei, den Tag über produktiv zu sein und einen Überblick über deine Aufgaben zu behalten. Priorisiere Aufgaben, die sofort erledigt werden müssen und wäge ab, welche noch warten können.
    Kommunikation mit deinem Partner
    Offen mit deinem Partner zu reden ist wichtig und kann bereits Last von deinen Schultern nehmen. Manchmal hilft es, Sorgen, Problemen, aber auch deinen Bedürfnissen eine Stimme zu geben. Ihr könnt gemeinsam Lösungen finden und einander Zuspruch geben.
    Bewegung und gesunde Ernährung
    Es mag abgedroschen klingen und du bekommst es zu fast jedem Thema zu hören, aber regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tragen zu deiner körperlichen und emotionalen Gesundheit bei. Dabei musst du nicht täglich ins Fitnessstudio. Regelmäßige Spaziergänge tun gut und helfen, den Kopf frei zu kriegen.

    Professionelle Hilfe
    Sollte das Erschöpfungsgefühl, der Stress und die Unzufriedenheit anhalten oder schlimmer werden, solltest du über professionelle Unterstützung in Form von Therapie, Beratung oder den Austausch in Gruppen von betroffenen Müttern nachdenken.

    Beruf und Familie vereinen

    Das Arbeitsleben kann schwierig sein, wenn man Beruf und Familie vereinen will. Oftmals sorgt das noch für zusätzlichen Stress. Wer betreut die Kinder? Mein Kind ist krank, was nun? Wie soll ich noch Zeit für mein Kind aufbringen? Du kannst dich selbst entlasten.

    Viele Arbeitgeber bieten mittlerweile flexible Arbeitsmodelle an, die dir beispielsweise einen langsamen Wiedereinstieg mit wenigen Arbeitsstunden in der Woche oder flexible Arbeitszeiten zu den Hol- und Bringzeiten der KiTa bieten. Einige Aufgaben können zum Beispiel außerhalb der Hauptgeschäftszeit erledigt werden. Vielleicht kannst du diese am Abend nachholen und dir so den Mittag für dein Kind freihalten.

    Halte im Vorfeld Rücksprache mit deinem Arbeitgeber und gehe deine Optionen gemeinsam mit ihm durch. So könnt ihr die für dich passende Variante wählen und Besonderheiten gegebenenfalls auch klären und damit hoffentlich den Alltagsstress weiter reduzieren.

    Auch Väter sind gefährdet

    Nicht nur Mütter, sondern auch Väter können mit ihrer Mental Load zu kämpfen haben oder gar ein Burnout erleiden. Insbesondere Väter, die nach der Entbindung keinen Urlaub nehmen, sind schnell ausgelaugt von der ungewohnten und stressigen Situation zu Hause. Diese neben dem Berufsalltag zu meistern, ist oftmals eine große Belastung. Aber auch für Väter gibt es zahlreiche Therapieangebote und Gesprächsgruppen, die im Umgang mit einem Burnout und der damit einhergehenden Überbelastung helfen können.

    Wir wünschen baldige Erholung!

    Dein Team von babymarkt.de