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Toxoplasmose – Wenn die Katze dem Ungeborenen zum Verhängnis wird

Laura
08.05.2023Lesezeit ca. 14 Minuten
the pregnant young woman knits in a bedroom

Viele werdende Mamis haben den Begriff Toxoplasmose vor ihrer Schwangerschaft noch nie gehört. Was hat es denn nun mit dieser Infektionskrankheit auf sich? Ist Toxoplasmose gefährlich für den Menschen? Und was haben Katzen mit der Toxoplasmose am Hut? Diese und viele weitere Antworten erhältst du in diesem Ratgeberbeitrag.


Artikelinhalt:


    Was ist Toxoplasmose überhaupt?

    Toxoplasmose ist eine in den meisten Fällen recht harmlosverlaufende Infektion. Sie wird von kleinen Parasiten verursacht, die sich im Körper von verschiedenen Säugetieren, wie Schweinen, Schafen oder Ziegen, sehr wohl fühlen. Hauptsächlich befällt dieser Parasit Katzen. Bei der Erstinfektion einer Katze bilden sich zahlreiche Eier des Parasiten im Darm dieser, da der Erreger sich dort schnell vermehren kann. Die im Darm entstandenen Eier der Parasiten scheidet die Katze dann mit dem Kot aus. Anschließend können sich alle Säugetiere, einschließlich Menschen, mit dem hochinfektiösen und sehr resistenten Erreger anstecken.

    Wie kommt es zur Ansteckung?

    Da der Katzenkot eine der Hauptquellen dieser Parasiten ist, liegt es auf der Hand, dass man sich über den Kontakt mit Katzenkot oder über zum Beispiel Erde, die mit Katzenkot verunreinigt ist, am schnellsten anstecken kann. Außerdem besteht eine Ansteckungsgefahr durch den Verzehr von folgenden Lebensmitteln:

    • Rohes, geräuchertes oder halbgares Fleisch/ halbgarer Fisch
    • Nicht-pasteurisierte Milch und Käse
    • Ungewaschenes Obst/ Gemüse

    Küchenutensilien, die mit diesen Lebensmitteln in Kontakt gekommen sind, sollten unmittelbar nach Benutzung gründlich gesäubert werden, damit die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich ist.

    Schwangere schneidet buntes, frisches Gemüse.

    Damit sich dein kleiner Engel gesundentwickeln und wachsen kann, benötigt er ausreichend Nährstoffe.

    Symptome einer Toxoplasmose

    Die gute Nachricht: Bei sonst gesunden Menschen verläuft die Krankheit meist sehr harmlos. Das Abwehrsystem ist in der Lage die Infektion problemlos zu bekämpfen. Das ist auch der Grund, warum die Infektion von vielen betroffenen Menschen unbemerkt bleibt. Eine weitere gute Nachricht ist, dass der Mensch, nach durchgemachter Toxoplasmose, sehr wahrscheinlich ein Leben lang immun gegen die Krankheit ist.

    Hinweis
    Schätzungsweise war bereits die Hälfte aller Deutschen von einer Toxoplasmoseinfektion betroffen.

    Es können jedoch grippenähnliche Symptome auftreten, wie zum Beispiel:

    Antriebslosigkeit
    Gliederschmerzen
    Geschwollene Lymphknoten
    Leichtes Fieber
    Eventuell Durchfall

    Diese Symptome können mit altbewährten Hausmitteln behandelt werden. Im Normalfall bedarf es keiner weiteren Behandlung. Eine Ausnahme stellt jedoch die Infektion bei  immunschwachen Menschen und Schwangeren dar. Im Falle der ErstinfektioneinerSchwangeren können die Folgen deutlichgravierender ausfallen.

    Toxoplasmose in der Schwangerschaft

    Hat eine Schwangere die Toxoplasmoseinfektion bereits vor der Schwangerschaft durchlebt, ist sie mit höchsterWahrscheinlichkeitimmun gegen den Erreger. Das bedeutet, eine erneute Infektion kann nicht auftreten und die Schwangere muss sich keine Sorgen diesbezüglich machen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die meisten Frauen nicht wissen, ob sie bereits immun sind, da die Krankheitoftunbemerkt verläuft.

    Sollte eine Frau sich aber während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit dem Toxoplasmose-Erreger infizieren, kann das schwerwiegende Folgen für das Ungeborene haben. Die Betroffene besitzt bei einer Erstinfektion schließlich noch keine Antikörper gegen die infektiösen Parasiten. So kann der Erreger auch in den Kreislauf des Babys gelangen. Da das Abwehrsystem des Babys jedoch noch nicht vollständig entwickelt ist, kann der Parasit enorme Schäden am Kind verursachen.

    Im frühen Schwangerschaftsstadium kann es sogar zu einer Fehlgeburt kommen. Andere Schäden am Ungeborenen können folgende sein:

    Schäden an den Augen/ Blindheit
    Hörprobleme/ Taubheit
    Spastiken und Epilepsie
    Andere Schäden am Gehirn

    In einigen Fällen kommt das Kind scheinbar wohlauf zur Welt, entwickelt aber innerhalb der ersten Lebensmonate oder sogar Lebensjahre eines oder mehrere der oben genannten Folgen der Erkrankung. Eine Infektion der werdenden Mutter heißt aber zum Glück nicht zwangsläufig, dass auch das Ungeborene betroffen ist.

    Der Toxoplasmose-Test

    Es besteht die Möglichkeit während der Schwangerschaft einen Toxoplasmose-Test durchzuführen. Das Ergebnis dieses Testes zeigt der Schwangeren, ob Sie bereits Antikörper gegen den Erreger entwickelt hat. Mithilfe dieses Testes kann sogar nachgewiesen werden, ob die werdende Mutter sich frisch angesteckt hat. Jedoch sind hierfür noch weitere Tests notwendig um für vollkommene Aufklärung zu sorgen.

    Hinweis
    Der Test ist ohne eindeutigen Verdacht auf eine Toxoplasmoseinfektion eine Selbstzahlerleistung. Die Kosten dieses Testes belaufen sich auf ca. 15 Euro.

    Behandlung während der Schwangerschaft

    Die Erkrankung kann in der Schwangerschaft behandeltwerden. Je nach Schwangerschaftsstadium werden z.B. Antibiotika und Antiparasitika zur Bekämpfung der Toxoplasmose eingesetzt. Dadurch soll im Idealfall verhindert werden, dass das Ungeborene ebenfalls angesteckt wird. Sollte das Ungeborene bereits infiziert sein, wird bis zur Geburt des Kindes weiter behandelt, in manchen Fällen sogar über die Geburt hinaus. Der Nutzen dieser Behandlung ist aber leider umstritten. Um die Schäden am Ungeborenen jedoch so gering wie möglich zu halten, ist es notwendig die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und schnellstmöglich mit der Therapie zu beginnen.

    Wichtig
    Um die Krankheit frühzeitig entdecken zu können, sind regelmäßige Tests notwendig. So müsste eine Schwangere den Toxoplasmosetest idealerweise ca. alle vier Wochen wiederholen, um kontinuierlich sicher zu stellen, dass keine Infektion vorliegt.

    Informiere dich genau bei dem Arzt und/oder der Hebamme deines Vertrauens und zögere nicht deinen Arzt aufzusuchen, falls du einen Verdacht auf eine Toxoplasmoseinfektion hast.

    Schwangere sitzt neben einer Katze im Schlafzimmer und strickt.

    Wie kann man einer Infektion vorbeugen?

    Als Schwangere kannst du die folgenden Maßnahmen befolgen, um einer eventuellen Toxoplasmoseinfektion während der Schwangerschaft vorzubeugen:

    • Verzichte auf den Verzehr von rohem, geräuchertem oder halbgarem Fleisch und Fisch
    • Verzichte auf den Genuss von nicht-pausteurisierter Milch und Käse
    • Wasche Obst und Gemüse vor dem Verzehr besonders sorgfältig
    • Trage bei Arbeiten im Garten stets Handschuhe und wasche dir die Hände anschließend gründlich
    • Falls du eine Katze als Haustier hast, lass das Katzenklo von einer anderen Person säubern

    Werden diese Maßnahmen sorgfältig eingehalten, ist die Wahrscheinlichkeit an Toxoplasmose zu erkranken sehr gering.

    Wie bereits erwähnt, kann es aber auch sein, dass du die Krankheit schon unbewusstdurchgemacht hast. Das ist gerade dann wahrscheinlich, wenn du bereits vor der Schwangerschaft eine Katze als Haustier hattest.


    Wir wünschen dir eine sorgenfreie und problemlose Schwangerschaft und alles Gute für dich und dein Baby!

    Dein Team von babymarkt.de