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KiSS-Syndrom

Jessica
11.02.2020Lesezeit ca. 5 Minuten
Das Baby liegt aufgrund des KiSS-Syndroms auf der Seite

Euer Baby schreit viel, hält sein Köpfchen etwas schief und liegt immer nur auf einer Seite? Dann könnte es an dem KiSS-Syndrom leiden. Was das genau ist und warum die Diagnose umstritten ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.


Artikelinhalt:


    Was ist das KiSS-Syndrom?

    Die Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörung (kurz KiSS) ist eine Bewegungsstörung der oberen Halswirbelsäule. Es handelt sich also nicht um eine Krankheit, sondern um eine Fehlstellung, die zu asymmetrischen Haltungen und Bewegungen führt.

    Umstrittene Diagnose: KiSS-Syndrom

    Viele Kinderärzte und Orthopäden stehen dem Begriff kritisch gegenüber, da es keine wissenschaftlich anerkannten Studien gibt, die beweisen, dass es das KiSS-Syndrom überhaupt gibt. Zudem sagen viele Kritiker, dass verschobene Wirbel bei Säuglingen nichts Ungewöhnliches sein und dies bei vielen Neugeborenen vorkäme. Zudem verwachse sich die Fehlstellung bei den meisten Babys auch ohne Behandlung. Ein Teil der KiSS-Diagnose ist zudem ein Röntgenbild, laut Medizinern werden die Kleinen somit unnötigen Strahlungen ausgesetzt. Andere ernsthafte Erkrankungen werden gegebenenfalls unbehandelt bleiben, da Eltern die Symptome auf das KiSS-Syndrom zurückführen.

    Daran erkennt ihr das KiSS-Syndrom

    Oft neigen betroffene Babys den Kopf zu einer Seite, manchmal aber auch den ganzen Körper. Zudem kann auch das Gesicht von der Asymmetrie betroffen sein: Ein Auge oder eine Gesichtshälfte sind dabei kleiner. Ein weiteres Indiz für das KiSS-Syndrom ist, dass euer Baby beim Stillen eine Seite bevorzugt und bei der anderen Schmerzen zu haben scheint.

    KiSS-Kinder neigen zudem den Kopf weit nach oben – sie überstrecken sich. Die Kleinen sind oft berührungsempfindlich und schlafen schlecht. Weitere KiSS-Symptome sind außerdem:

    • Eine bevorzugte Lage, Blick- sowie Bewegungsrichtung
    • Häufiges Schreien, besonders im Kinderwagen oder Autositz
    • Stark ausgeprägtes Sabbern und Schluckprobleme
    • Seitlich abgeflachter Kopf
    • Ungleiche bzw. einseitige Bewegungen von Armen und Beinen

    Ursachen für das KiSS-Syndrom

    Vermutet wird, dass insbesondere traumatische Geburtserlebnisse zu dieser Fehlstellung führen können. Dazu zählen:

    Baby schreit aufgrund des KiSS-Syndroms

    Folge von KiSS: KIDD-Syndrom

    Das KiDD-Syndrom steht für ”Kopfgelenks-Induzierte-Dysgnosie/Dyspraxie und ist die Folge eines nicht oder unvollständig behandelten KiSS-Syndroms im Vorschul- und Schulkind-Alter. Folgende Anzeichen können auf ein KiDD-Syndrom hindeuten:

    • Schwierigkeiten beim Lernen und Konzentrieren
    • ADS und ADHS
    • Ein- bzw. Schlafprobleme
    • Kopfschmerzen, Migräne oder Rückenschmerzen

    Hat jedes Schreibaby das KiSS-Syndrom?

    Natürlich leidet nicht jedes Schreikind am KiSS-Syndrom. Möglich ist es aber durchaus, dass ein Schreibaby das KiSS-Syndrom hat. Besonders wenn die Kleinen ohne erkennbaren Grund schreien, sollten Eltern einen Arzt aufsuchen.

    Diagnose und Behandlung des KiSS-Syndroms

    Wenn ihr vermutet, dass etwas mit eurem Baby nicht stimmt, solltet ihr zunächst einen Arzt aufsuchen. Wie bereits erwähnt, kennen einige Ärzte das KiSS-Syndrom nicht. Dennoch können beim Kinderarzt andere Ursachen ausgeschlossen werden. Richtige Ansprechpartner nach dem Gang zum Kinderarzt können Orthopäden oder Osteopathen sein. Eine osteopathische Behandlung wird übrigens in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen und muss daher selbst gezahlt werden. Mithilfe spezieller KiSS Therapien werden vorhandene Blockaden in den Gelenken der Halswirbel gelöst.

    Auch wenn die Diagnose des KiSS-Syndroms umstritten ist, können viele Eltern Behandlungserfolge nachweisen. Besonders bei Schreikindern ist es nicht so leicht, eine Ursache festzumachen. Schlaflose Nächte und ständiges Schreien des Babys können Eltern an ihre Grenzen bringen und da kommt dann jede Hilfe recht.

    Wir wünschen eurem Baby alles Gute!

    Euer Team von babymarkt.de