Ersatzmilchnahrung – Wenn das Stillen nicht klappt

Julia
10.10.2018Lesezeit ca. 8 Minuten
Baby wird mit der Flasche gefüttert

Es gibt viele Gründe, warum das Stillen nicht klappt. Zum einen kann es körperliche Ursachen haben, wie Hormonstörungen, die die Milchbildung hindern oder nicht ausreichend unterstützen. Zum anderen können psychische Ursachen eine Erklärung sein. Doch auch wenn immer wieder betont wird, wie wichtig das Stillen für Mutter und Kind ist, sollten sich Mütter von dem Druck befreien. Ein Kind, das mit Ersatzmilchnahrung ernährt wird, wird auch groß. Es gibt natürlich auch Frauen, die sich bewusst in der Schwangerschaft schon gegen das Stillen entscheiden. Jede Mutter muss diese Entscheidung für sich treffen.


Artikelinhalt:


    Wenn das Stillen nicht klappt

    Wenn ihr merkt, dass das Stillen nicht klappt, ihr schmerzende Brustwarzen habt oder aber auch das Kind zum Beispiel nicht zunimmt, solltet ihr euch an eure Hebamme oder den Kinderarzt wenden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Milchproduktion zu steigern oder Hilfsmittel, um die Brustwarzen zu schonen. Das wichtigste ist aber, dass der Druck aus dem Stillgeschehen genommen wird, denn Stress ist ein absoluter Stillhemmer. Durch die Adrenalinausschüttung beim Stress wird Hormon Oxytocin, das für das Stillen so wichtig ist, runtergefahren. Dadurch verringert sich die Milchproduktion.

    Wichtig:
    Natürlich wünschen sich viele Mütter durch das Stillen eine positive Mutter-Kind-Bindung zu fördern. Dies erzwingen zu wollen würde jedoch das Gegenteil bewirken.

    Ersatzmilchnahrung als Alternative

    Wenn ihr zufüttern müsst oder euch von Anfang an für die Ersatzmilchnahrung entscheidet, solltet ihr darauf achten, dass ihr eine gute Anfangsmilch wählt (adaptierte/nicht teiladaptierte Milch). Ihr solltet nach der Geburt eine PRE-Nahrung wählen und euch für eine Firma entscheiden. Durch häufiges Wechseln der Nahrungen würdet ihr Bauchschmerzen beim Kind fördern. Die PRE-Nahrung ist der Muttermilch am ähnlichsten und enthält alle wichtigen Inhaltsstoffe, die sich künstlich herstellen lassen. Als einziges Kohlenhydrat enthält die Muttermilch Laktose. Dadurch wird empfohlen, das Kind, wie beim Stillen auch, nach Bedarf zu füttern. Im Durchschnitt braucht ein Neugeborenes fünf bis sechs Flaschen am Tag. Die Folgenahrungen 1 und 2 beinhalten mehr Kohlenhydrate und sollten daher nach dem Schema gefüttert werden, dass auf der jeweiligen Verpackung empfohlen wird.

    Info:
    Die so genannten HA (hypoallergen) Nahrungen sind speziell geeignet für Kinder, deren Eltern an Allergien leiden. Bei der Herstellung werden die Eiweißketten anders gespalten und somit das Allergierisiko gesenkt.

    Die richtige Flaschenwahl

    Beim Flaschenkauf habt ihr die Wahl zwischen Glas und Kunststoffflaschen. Glasflaschen sind schwerer als Kunststoffflaschen, sind aber leichter zu reinigen. Durch das Gewicht sind sie größeren Kindern oft lästig, damit lässt sich aber das kariesfördernde Dauernuckeln vermeiden. Kunststoffflaschen verkratzen schneller. Achtet außerdem darauf, dass die Kunststoffflaschen nicht den giftigen Weichmacher Bisphenol A enthalten. Alle Nahrungen sollten kurz vor dem Füttern frisch zubereitet werden, damit sich keine Keime und Bakterien bilden und vermehren können.

    Mehr über das Thema Glas- bzw. Plastikflaschen erfahrt ihr hier.

    Tipps für Flaschenkinder

    Um die Mutter-Kind-Bindung auch bei Flaschenkindern zu fördern, solltet ihr euer Kind immer so füttern, dass es möglichst viel Körperkontakt zu euch hält. Legt euer Baby also nicht nur bloß auf den Schoß, sondern legt es leicht auf die Seite, sodass euer Kind Bauch an Bauch zu euch gewandt liegt. Gerne könnt ihr auch ein Stillkissen zur Hilfe nehmen.

    Tipp:
    Wechselt beim Füttern die Seite, denn so unterstützt ihr die Augenkoordinierung eures Kindes.

    Nehmt Sauger mit kleiner Öffnung, damit das Saugbedürfniss schon bei der Mahlzeit ausreichend befriedigt wird. Sauger bekommt ihr in drei Größen: Tee-, Milch- und Breisauger. Die richtige Saugergröße bewahrt euer Kind auch davor, sich aufgrund zu großer Milchmengen zu verschlucken. Entscheider euch für Sauger einer Marke, denn durch ständiges Wechseln kann es zu einer Saugverwirrung kommen. Es gibt verschiedene Saugerformen, an die sich euer Kind mit dem Kiefer gewöhnen muss. Ob ihr Latex oder Silikonsauger bevorzugt, ist eure persönliche Entscheidung.

    Weitere Informationen über Sauger für Babyflaschen gibt es hier:

    So sorgt ihr für die richtige Hygiene

    Gerade in den ersten acht Lebensmonaten ist es von großer Bedeutung, auf die Hygiene und Sauberkeit bei der Reinigung von Flasche und Sauger zu achten, schließlich hat euer Kind noch nicht genug Abwehrkräfte und könnte schwer erkranken.

    Wie ihr die Babyfläschchen richtig reinigt und worauf ihr dabei achten müsst, erfahrt ihr hier:

    Wir wünschen euch und eurem Liebling alles Gute!

    Euer Team von babymarkt.de